Niederschwellige Gespräche, von denen alle profitieren

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Remo Buob, Leiter der Einwohnerkontrolle und Integrationsbeauftragter der Gemeinde Wettswil a. A.

Die Gemeinde Wettswil a. A. zählt rund 5000 Einwohnerinnen und Einwohner. Begrüssungsgespräche für Neuzuzüger hat sie schon immer durchgeführt. Im Rahmen ihrer KIP-Leistungsvereinbarung mit dem Kanton Zürich hat sie die Gespräche und die Infobroschüre ausführlicher gestaltet und die Gemeinde nahm auch an einer Studie zur Wirkung der Erstinformation teil.

Remo Buob ist der Leiter der Einwohnerkontrolle und Integrationsbeauftragter der Gemeinde. Zudem amtet er als Präsident des Verbandes der Zürcher Einwohnerkontrollen (VZE). Also ein sehr kompetenter Interviewpartner für interessante Fragen:

 

Herr Buob, Sie führen mit allen neu zuziehenden Menschen Begrüssungsgespräche. Warum?

Wir wollen möglichst gut informierte Einwohnerinnen und Einwohner, die aktiv am Dorfleben teilhaben. Das ist für alle Beteiligten eine Win-win­-Situation. Ein Beispiel, das für Vieles steht: Wenn jemand den Kehricht infolge Nichtwissens nicht korrekt entsorgt, kann das Konflikte auslösen.

 

Wie laufen die Gespräche ab?

Die Neuzuzüger – darunter Migrantinnen und Migranten – werden hier im Gemeindehaus am Schalter empfangen. Sie melden sich an, und gleichzeitig vermitteln wir ihnen wichtige Infos über das Leben
im Dorf und in der Schweiz. Dafür benützen wir unsere speziell erarbeitete und an die Bedürfnisse der Neuzuziehenden angepasste Infobroschüre, die wir anschliessend abgeben. Wenn im Gespräch vertrauliche Themen auftauchen, ziehen wir uns aus Diskretionsgründen in einen separaten Raum zurück. Wir erfassen die Bedürfnisse der Zuzüger, informieren sie über zuständige Stellen oder klären auch einmal rasch etwas für sie ab. Für uns stehen zufriedene Kunden im Sinne des Grundsatzes «Menschen für Menschen» im Vordergrund.

 

Worin sehen Sie die Vorteile Ihrer Methode?

Die Gespräche sind absolut niederschwellig, kostenneutral und sie können direkt von uns organisiert und durchgeführt werden. Wir versenden keine schriftlichen Einladungen mit Terminen, und wir bekommen von Anfang an ein gutes Gespür für die Menschen.

 

Der Kanton Zürich strebt im Rahmen der KIP einheitliche Lösungen für die Gemeinden in der Erstinformation an. Machbar?

Der Kanton ist sehr engagiert, und die Einstellung zur Integration ist in den Gemeinden und Städten unterschiedlich. Einige fürchten den Mehraufwand. In anderen zieht das Personal nicht mit oder es ist politisch schwierig. Ich höre oft, dass unser pragmatisches Modell für kleinere und mittelgrosse Gemeinden sehr gut geeignet sei.

 

Was bedeutet für Sie Integration?

Mit wenig Aufwand zu erreichen, dass die Menschen eine Anlaufstelle haben und sich von uns gut informiert zurechtfinden können. Eine sinnvolle Integration nützt schlussendlich allen.

Broschüre Gemeinde Wettswil