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«Beim Behandeln von Migrantenkindern würde ohne Dolmetscherin oder Dolmetscher gar nichts funktionieren. Aufgrund der Rückfragen der Patientinnen und Patienten und deren Eltern kann ich die Qualität der Übersetzungen beurteilen. Meist ist diese gut.»
Prof. Dr. Jean-Pierre Pfammatter, Leiter Kinderkardiologie, Inselspital Bern
«Ich musste vor sechs Jahren aus Syrien flüchten. In Damaskus hatte ich Ökonomie studiert. Die ersten beiden Jahre in der Schweiz lebte ich zurückgezogen. Dann sagte ich mir: Ich bleibe jetzt hier, ich muss mich integrieren. Also begann ich, Deutsch zu lernen, und arbeitete zwei Jahre als Verkäuferin. Dabei sammelte ich viele Informationen über das Leben in der Schweiz und entdeckte neue Möglichkeiten.
Seit einem Jahr arbeite ich für den Übersetzungsdienst comprendi? als Arabisch und KurdischDolmetscherin. Warum? Ich helfe den Menschen gerne. Ich erhalte Aufträge für Einsätze beim SRK, bei Caritas, bei Sozialdiensten, in Elterngesprächen, bei Anwälten oder wie hier im Spital. Zusätzlich bin ich freiwillig für Kirchgemeinden tätig. Als Dolmetscherin bin ich immer neutral, funktioniere wie eine Art Sprachmaschine. Sehr wichtig ist es, dass ich nicht nur die Worte übersetze, sondern auch die Bedeutung des Gesagten. Die Migrantinnen und Migranten müssen genau verstehen, welche Botschaften und Konsequenzen ein Gespräch hat. Nur wenn ich zwei Kulturen genau kenne – nicht nur die Sprachen – liefere ich gute Qualität. Manchmal ist das Übersetzen emotional schwierig. So musste ich kürzlich einem syrischen Krebspatienten eine schlechte Prognose mitteilen.
Bei Intercultura habe ich das erste Modul der Ausbildung für interkulturelles Dolmetschen erfolgreich abgeschlossen. Momentan absolviere ich das zweite Modul. Mein Ziel: Ich möchte einmal als Sozialpädagogin arbeiten. Was Integration für mich bedeutet? Integration ist ebenso ein Recht wie eine Forderung. Jeder und jede hat das Recht, in die bestehende Gesellschaft integriert zu werden, aber jede und jeder muss der Forderung nach Integration auch selber nachkommen. Daraus folgt ein Diskriminierungsverbot sowie auch die Sanktionierung nicht integrationswilliger Personen.»
Gulistan Daoud, interkulturelle Dolmetscherin bei der Fachstelle «comprendi?»
Website comprendi