Gemeinschaften aus über 20 verschiedenen religiösen Traditionen sind an rund 640 Standorten im Kanton Bern aktiv. Das zeigt die digitale Religionslandkarte, die der kantonale Beauftragte für kirchliche und religiösen Angelegenheiten (BKRA) erstellt hat. Die Karte veranschaulicht die Vielfalt der Religionslandschaft und macht die Standorte der Religionsgemeinschaften erstmals für eine breite Öffentlichkeit digital sichtbar. Aufbau von Kontakten mit privatrechtlich organisierten Religionsgemeinschaften Für den Kanton Bern ist die Karte auch ein erster Schritt, um Beziehungen mit den privatrechtlich organisierten Gemeinschaften aufzunehmen. Dazu zählen unter anderem muslimische, hinduistische, buddhistische oder christlich-freikirchliche Gemeinschaften. Nach statistischen Hochrechnungen gehören 12 Prozent der über 15-jährigen Bernerinnen und Berner einer solchen Gemeinschaft an. Während die Zusammenarbeit zwischen Kanton und anerkannten Landeskirchen eine bewährte Tradition kennt und mit dem neuen Landeskirchengesetz auch eine neue Grundlage erhalten hat, fehlten bisher Kontakte zu den weiteren Religionsgemeinschaften fast ganz. Das friedliche Zusammenleben fördern «Wir wollen die privatrechtlich organisierten Religionsgemeinschaften besser kennenlernen. Und wir wollen, dass sie uns kennen», betont Regierungsrätin Evi Allemann, Direktorin für Inneres und Justiz: «Wenn wir hinschauen, können wir der Religionsvielfalt gerechter werden.» Darin liegt auch eine Form der gesellschaftlichen – nicht der rechtlichen – Anerkennung dieser Akteure. Landeskirchen und weitere Religionsgemeinschaften erbringen wichtige Leistungen im gesamtgesellschaftlichen Interesse. Gemeint sind etwa ihre Beiträge an eine solidarische Gemeinschaft, an die Verständigung zwischen den Religionen und das friedliche Zusammenleben, die Vermittlung grundlegender Werte oder die Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern in existenziellen Situationen. Die Vernetzung des Kantons mit allen relevanten Akteurinnen und Akteuren soll rasches Handeln im Alltag wie im Krisenfall ermöglichen. Schliesslich sollen die neuen Kontakte auch dazu dienen, staatliche Ungleichbehandlungen zwischen den Religionen leichter zu erkennen und wo möglich zu reduzieren.
Die Femmes- und Männer-Tische sind ein bewährtes und mehrmals ausgezeichnetes, niederschwelliges Gesundheitsförderungs- und Präventionsprojekt, das Frauen und Männer mit Zuwanderungshintergrund in verschiedenen Lebenssituationen unterstützt. In den Gesprächsrunden treffen sich Teilnehmende, um sich in einer lockeren Atmosphäre zu alltagsrelevanten Themen aus dem Bereich Gesundheit, Familie und Integration auszutauschen und um wichtige Informationen und Inhalte gemeinsam zu erarbeiten. Die Runden werden durch die geschulten Moderierenden in der Muttersprache oder interkulturell auf Deutsch geleitet. Im April 2020 startet FABIA das Projekt neu im Kanton Luzern. Die Frauenrunden werden in Albanisch, Arabisch, Deutsch, Kurdisch, Serbisch/Bosnisch/ Kroatisch, Somalisch, Tamilisch, Tigryja stattfinden. Die Männerrunden werden in Arabisch, Serbisch/Bosnisch/Kroatisch und Tigrinja durchgeführt. Es besteht auch die Möglichkeit bei Bedarf die Gesprächsrunden in den Institutionen, Fachstellen oder Treffpunkten vor Ort durchzuführen. Das Projekt im Kanton Luzern wird vom Kantonalen Integrationsprogramm, der Gesundheitsförderung Schweiz und dem Gesundheits- und Sozialdepar-tement des Kantons Luzern finanziell unterstützt. Bei Fragen wenden Sie sich an Agnieszka Christen, a.christen@fabialuzern.ch, Tel. 041 360 07 21