Dieses Arbeitsinstrument dient dazu, die Prioritäten für die kommenden Jahre strategisch darzulegen und zu planen. Rassismus ist in den letzten Jahren im gesellschaftlichen Diskurs angekommen und es gibt eine wachsende gesellschaftliche Anerkennung von Rassismus als soziales Problem. Die Ausgangslage für eine effektive und nachhaltige Rassismusbekämpfung ist aber weiterhin auf vielen Ebenen schwierig. Vor diesem Hintergrund will die FRB in den nächsten Jahren die Datenlage verbessern und Räume für das Gespräch über Rassismus eröffnen, um ein gemeinsames Verständnis und das Ergreifen konkreter Massnahmen zu ermöglichen. Der Schwerpunkteplan unterstützt die FRB, im Rahmen ihrer Handlungsmöglichkeiten zielgerichtet und wirkungsvoll zu arbeiten.
Das erste Gespräch widmete sich dem Thema Diversity und Antirassismus – same same but different?. Diversity ist "trendy" und vielerorts längst Teil von Marketingstrategien. Wo liegen die Hürden in der Umsetzung des Diskriminierungsschutzes und wo die Anreize dieses Diversity-Ansatzes? Unter welchen Umständen tragen Diversity-Strategien zu Veränderungen im Sinne von Chancengleichheit für Minderheiten bei? Und wo überschneiden sich Diversity und Antirassismus? Diese Fragen diskutierten Tatiana Pinto Cardoso (Gesellschaftsfragen Stadt St. Gallen und Co-Präsidentin Institut Neue Schweiz) und Prof. Lorenz Narku Laing (Professor für Rassismusforschung, Geschäftsführer Vielfaltsprojekte, Mitglied des Expert*innenrats Antirassismus der deutschen Bundesregierung) unter der Leitung von Anja Nunyola Glover (Soziologin und Autorin). Die erste Podcastfolge ist auf unserer Website und auf den gängigen Streamingkanälen aufgeschaltet.
Ab dem 1.2.2024 ist das Monitoring der FRB erstmals online und mit Illustrationen, animierten Grafiken und den gebündelten Fakten zu Rassismus und rassistischer Diskriminierung in der Schweiz unter www.rassismus-in-zahlen.ch zugänglich. Zusätzliche Auswertungen speziell zu rassistischer Diskriminierung erlauben einen genaueren Blick. Die wichtigsten Zahlen und Fakten sowie der Handlungsbedarf werden ausserdem in einer kurzen Broschüre dargestellt.
Interbiblio, das Kompetenzzentrum für interkulturelle Bibliotheksarbeit, bietet seit 2023 eine Weiterbildung zur inter- und transkulturellen Öffnung in Bibliotheken an. Eine 2021 von Interbiblio durchgeführte Umfrage hat ergeben, dass öffentliche Bibliotheken auf ihrem inter- und transkulturellen Weg eine wirksame Beratung, Begleitung und Unterstützung brauchen und wünschen. Ein Handlungsbedarf, der sich in den letzten Jahren auch bei unserer alltäglichen Tätigkeit eindrücklich gezeigt hat: Nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine gab es einen grossen Ansturm auf unsere Kollektivbestellung für Bücher in ukrainischer Sprache – auch von vielen Bibliotheken, die nicht Interbiblio-Mitglied sind: Insgesamt haben wir über 1400 Bücher in ukrainischer Sprache für 45 Bibliotheken bestellt. Inter- und transkulturelle Bibliotheksarbeit bedeutet aber viel mehr als nur den mehrsprachigen Bestand zu erweitern. Es ist eine Querschnittsaufgabe und betrifft alle Ebenen einer Institution. In dieser Weiterbildung werden Bibliotheken dabei unterstützt, mit niederschwelligen und handlungsorientierten Massnahmen und strategischer Netzwerkarbeit in den Bereichen Publikum, Programm und Personal neue Zielgruppen zu erschliessen. Im 2024 wird die Weiterbildung in den Kantonen SG und AG angeboten.
Die Fachstellen «HEKS MosaiQ» beraten gut qualifizierte Zugezogene in den Bereichen berufliche Orientierung, Diplomanerkennung, Aus- und Weiterbildung sowie Laufbahnplanung und begleiten sie auf dem Weg zu einer ihrem Potenzial entsprechenden Anstellung. Diese Arbeit wird nun auch verstärkt für die Erreichung, Information und Beratung gut qualifizierter Personen aus dem Familiennachzug ausgerichtet. Durch eine kohärente Unterstützung soll das noch zu wenig genutzte Potential dieser Zielgruppe frühzeitig und gezielt für den Schweizer Arbeitsmarkt erschlossen werden. Das SEM unterstützt diese Bestrebungen im Rahmen der Förderung von Projekten mit nationaler Bedeutung. Die Fachstellen «HEKS MosaiQ» gibt es in den Regionen Ostschweiz, Zürich, Aargau und Bern